Abwasserversorgung

Rechtliche Grundlage

Sämtliche Betriebswässer für die nasschemischen Prozesse werden aus dem natürlichen Wasserkreislauf entnommen und letztendlich wieder der Umwelt übergeben. Massgeblich für die Einhaltung unserer intakten und lebenswerten Umwelt ist das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG). Unter Kapitel 1, Art. 1 Zweck ist zu lesen: „Dieses Gesetz soll Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen sowie die natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die biologische Vielfalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, dauerhaft erhalten.“
Die eidgenössische Gewässerschutzverordnung (GSchV) regelt die Anforderungen an Industrieabwässer im Detail.

Ganzheitliche Lösungen

Die rechtlichen Anforderungen an die Reinigung industrieller Abwässer vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation oder Vorfluter sind äusserst vielfältig und komplex. Trotz einheitlicher, eidgenössischer Verordnungen sind die behördlichen Anforderungen der Kantone und Städte individuell, dies gilt gleichermassen auch für die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Darauf sind wir eingestellt!

Unsere Projektierung von Abwasser-Vorreinigungsanlagen berücksichtigt immer die Ausschöpfung aller technisch möglichen und wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten der Vermeidung, Verminderung und Verwertung von Abwasser und Abfall. Neben technologisch anspruchsvollen, individuellen Anlagen bieten wir auch standardisierte Kompaktanlagen an. Von der ersten Projektidee über Behördengespräche, der Abklärung baulicher Massnahmen bis hin zum After-Sales-Service nach der Realisierung – Wir betreuen Sie ganzheitlich!

Sämtliche Chemischen Produkte, die für den Betrieb der Abwasserreinungsanlagen nötig sind, erhalten Sie von unserem Partnerunternehmen Hauser + Walz Beratende Ingenieure GmbH.

Physikalische Verfahren zur Verminderung von Abwasser und Abfall

Vor einer chemisch/physikalischen Behandlung von Abwasser in einer Reinigungsanlage überprüfen wir den Einsatz nachfolgender Verfahren, wie:

  • Rückgewinnung der Metalle aus dem Abwasser in metallischer Form
  • Elektrolyseanlagen
  • Rückgewinnung der Metalle und Chemikalien als Salz oder als basische Salze (Metallhydroxid)
  • Selektive Fällungsanlagen und Kristallisatoren
  • Rückgewinnung der Metalle, die an Ionenaustauscherharzen gebunden werden
  • Selektivaustauscher (Beispiel: Goldfänger)
  • Abtrennung von Kohlenwasserstoffen (Öle, Fette, Photoresiste etc.) durch Membranverfahren
  • Mikro-, Nano- und Ultrafiltrationsanlagen, Ölabscheider
  • Abtrennung von Feststoffen aus dem Rohwasser (Beispiel: Metall- und Keramikabrieb aus Gleitschliffprozessen)
  • Korbzentrifugen (Separatoren), Bandfilter, Mikrofiltrationsanlagen
  • Physikalische (statt chemische) Zerstörung von Cyaniden und deren Verbindungen und Komplexbildnern
  • UV-Oxidationsanlagen
  • Konzentration von Inhaltsstoffen zur besseren externen Aufbereitung
  • Vakuumverdampferanlagen (Brüdenverdichter)

Unser Team kann bei allen Verfahren auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken.

Chemisch-/physikalische Abwasser-Reinigungsanlagen

Je nach Quantität und Qualität des Industrieabwassers kommen folgende Verfahren oder -kombinationen zum Einsatz:

  • Chargenbehandlung
  • Durchlaufneutralisation
  • Stripperanlagen
  • Chemikalien-Tanklager/Dosierstationen
  • Polizeifilter (Mehrschichtfilter/Selektivaustauscher)
  • Schlammfiltration, -trocknung

Die klassische Chargenbehandlung wird für die Behandlung konventioneller Industrieabwässer der Oberflächenbranche eingesetzt. Mit dieser Verfahrenstechnik werden Abwässer neutralisiert, Schwermetalle ausgefällt und die Feststoffanteile abgeschieden, entwässert und separiert. Zur Einhaltung von Grenzwerten für Metalle kann der Chargenbehandlung ein Polizeifilter, bestehend aus Mehrschichtfilter und Selektivaustauscheranlage nachgeschaltet werden.

Verfahrensschema einer Chargenbehandlung inkl. Nachfiltration:

…damit Grenzwerte eingehalten werden!

Selektivaustauscher (Polizeifilter)

Um eine unkontrollierte Ableitung von Schwermetallen sicher zu verhindern, vor allem bei Durchlaufneutralisationen, werden so genannte Polizeifilter eingesetzt. Es kann sich um mechanische Filtrationen (Sandfilter, Mikrofiltrationen), oder zusätzlich um selektiv wirkende Ionenaustauscher handeln. Mechanische Filtrationen entfernen so genannte Schwebestoffe (Metallhydroxide und -sulfide), die im Absetzbehälter der Durchlaufneutralisation mitgerissen werden. Auch Feststoffe im Trüblauf von Filterpressen, oder im Klarwasser beim Dekantieren in Chargenbehandlungen werden zurückgehalten. Selektivaustauscher können zusätzlich gelöste Rest-Schwermetalle aus dem Abwasser aufnehmen.
Die Polizeifilter können kurzfristig hohe oder kontinuierlich etwas erhöhte Restmetallgehalte senken und somit die Grenzwerte sicher einhalten.

Der Selektivaustauscher basiert auf den Austausch von gelösten Schwermetallsalzen, die an einer ionogenen Gruppe des Harzes gebunden werden. Die Abwässer (Überlauf Absetzbehälter, Filtrat der Filterpresse) werden vor dem Polizeifilter angesäuert. Des Weiteren sollte das Abwasser mit einem Mehrschichtfilter mechanisch filtriert werden. Je nach Zusammensetzung des Abwassers (Anwesenheit von freiem Kalzium) und Regenerationsart kommt es zu einer pH-Wertverschiebung im Auslauf des Selektiv- austauschers, so dass ggf. eine pH-Korrektur notwendig ist.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Resultate im Auslauf eines mobilen Selektivaustauschers mit externer Regeneration: