Medizintechnik

Anforderungen in der Medizintechnik

Die Spülung von Implantaten und Instrumenten in der nasschemischen Oberflächenbehandlung mit Prozesswasser zwischen beziehungsweise nach dem nasschemischen Prozessschritt beeinflusst direkt die  Beschichtungsqualität. Der Einsatz von qualitativ hochwertigem Spülwasser und hohen Quantitäten zur Erzielung höchster Beschichtungsqualitäten stehen konträr zum steigenden Kostendruck, gerade in Hochlohnländern. Dazu kommen gesetzliche Anforderungen an umweltschonende und somit abwasser- und abfallarme Prozesse in der Oberflächentechnik.
Nur durch Online-Messungen sowie turnusmässige Prozesswasseruntersuchungen auf TOC, KBE und LAL wird eine bessere Protokollierung und Rückverfolgbarkeit des Vorgangs “Spülen“ erzielt. Die ProWaTech AG bietet hierzu adäquate Rein- und Reinstwasseranlagen auf Basis Ionenaustausch, Umkehrosmose, Adsorption, UV-Bestrahlung, Sterilfiltration, Entgaser, Elektrodeionisation etc. an.

Typische Anforderungen an das Prozesswasser sind:

Diese Anforderungen werden laufend verschärft.

Rechtliche Grundlage

Sämtliche Betriebswässer für die nasschemischen Prozesse werden aus dem natürlichen Wasserkreislauf entnommen und letztendlich wieder der Umwelt übergeben. Massgeblich für die Einhaltung unserer intakten und lebenswerten Umwelt ist das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG). Unter Kapitel 1, Art. 1 Zweck ist zu lesen: “Dieses Gesetz soll Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen sowie die natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die biologische Vielfalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, dauerhaft erhalten.”
Die eidgenössische Gewässerschutzverordnung (GSchV) regelt die Anforderungen an Industrieabwässer im Detail.

Anlagen in der Medizintechnik

Die Mitarbeiter der ProWaTech AG können auf eine jahrzehntelange Praxiserfahrung bei der verfahrenstechnische Auslegung, Konstruktion, Software-Erstellung, Montage und Service von Anlagen in der Medizintechnik zurückblicken. Als „echter“ Anlagenhersteller von industriellen Prozesswasser- Recycling- und Abwasseranlagen können wir auch noch während der Projektabwicklung flexibel auf die Kundenwünsche eingehen. Sie befähigt uns auch zur Betreuung von Fremdanlagen.

Speziell für die Medizintechnik interessante Verfahren sind dabei:

Prozesswasser

  • Weichwasser / Enthärtung (0 oder 5 °fH) durch Ionenaustausch
  • Reinwasser / Vollentsalzung (1…30 µS/cm) durch Ionenaustausch und Umkehrosmose
  • Reinstwasser (kleiner 1,0 µS/cm) durch Ionenaustausch, Umkehrosmose, Elektrodeionisation CO2-Riesler, UV-Entkeimung, Sterilfiltration etc.

Speziell für die Medizintechnik ist die Erzeugung von Highly Purified Water, für die die ProWaTech AG schlüsselfertige Anlagen liefert.

HPW Prozesswasser-Aufbereitungsanlagen

HPW Prozesswasser-Aufbereitungsanlagen inkl. Lagertank mit entsprechendem Verteilersystem. Die HPW Prozesswasseranlage besteht im Wesentlichen aus einer Enthärtung, Umkehrosmose, Membranentgasung, Elektrodeionisation und Ultrafiltration. Die komplette Anlage einschliesslich der Enthärtung wird in Edelstahl gefertigt. Die Anlagen werden thermisch mit Heisswasser sanitisiert. Unsere Anlagen erfüllen die Anforderungen an Highly Purified Water gemäss Europäische Pharmakopöe (EP).

HPW – pharmazeutische Wasserqualität:

Wir übernehmen folgende Gewährleistung am Ausgang der HPW Erzeugeranlage:

Die von uns erstellten Unterlagen entsprechen den Vorgaben der FDA und der europäischen Verbände und basieren auf folgenden Dokumenten:

  • Current good manufacturing practice in manufacturing, process or holding of drugs / Current good manufacturing practice for finished pharmaceuticals (FDA, 21 CFR, CH. I, Parts 210, 211)
  • Guide to manufacturing practice for Medicinal Products (EEC/ EU)

Sie finden mehr Informationen dazu unter unserer Anlagentechnik.

Spülwasser-Kreislauf

Mikrobiologische Anforderungen

Das Spülwasser in der Medizintechnik dient zur Reinigung von chirurgischen Implantaten im galvanischen Prozess. In der Produktion werden Galvanoanlagen zum Elektropolieren von Edelstahl sowie Anodisieren von Titan betrieben. Neben einer UV-Entkeimung sind Sterilfilter erforderlich, um eine Entfernung der abgestorbenen Mikroorganismen zu gewährleisten. Die Strahlerleistung der UV-Lampe wird online gemessen und registriert. Präventiv sind spezielle, sterile Be- und Entlüfter für die Behälter erforderlich. Der Einsatz von Biozid ist hier keine Alternative, denn das Risiko von Rückständen auf den Werkstücken wäre nicht akzeptabel. Diese müssen absolut rein und keimfrei sein. Für Rohrleitungen sollten nur Edelstahl, PVDF oder wulstarm geschweisstes PP (IR-Schweissung) zum Einsatz kommen. Die Ionenaustauscherharze müssen garantiert TOC-arm (Total Organic Carbon) sein, ähnlich denen, wie sie auch im Bereich der Kerntechnik zum Einsatz kommen. Der TOC-Gehalt im Spülwasser muss ebenfalls online gemessen und registriert werden.

Sie finden mehr Informationen dazu unter unserer Anlagentechnik.

Abwasser

Die rechtlichen Anforderungen an die Reinigung industrieller Abwässer vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation oder Vorfluter sind äusserst vielfältig und komplex. Trotz einheitlicher, eidgenössischer Verordnungen sind die behördlichen Anforderungen der Kantone und Städte individuell, dies gilt gleichermassen auch für die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Darauf sind wir eingestellt!

Unsere Projektierung von Abwasser-Vorreinigungsanlagen berücksichtigt immer die Ausschöpfung aller technisch möglichen und wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten der Vermeidung, Verminderung und Verwertung von Abwasser und Abfall. Neben technologisch anspruchsvollen, individuellen Anlagen bieten wir auch standardisierte Kompaktanlagen an. Von der ersten Projektidee über Behördengespräche, der Abklärung baulicher Massnahmen bis hin zum After-Sales-Service nach der Realisierung – Wir betreuen Sie ganzheitlich!

Je nach Quantität und Qualität des Industrieabwassers kommen folgende Verfahren oder -kombinationen zum Einsatz:

  • Chargenbehandlung
  • Durchlaufneutralisation
  • Stripperanlagen
  • Chemikalien-Tanklager/Dosierstationen
  • Polizeifilter (Mehrschichtfilter/Selektivaustauscher)
  • Schlammfiltration, -trocknung

Die klassische Chargenbehandlung wird für die Behandlung konventioneller Industrieabwässer der Oberflächenbranche eingesetzt. Mit dieser Verfahrenstechnik werden Abwässer neutralisiert, Schwermetalle ausgefällt und die Feststoffanteile abgeschieden, entwässert und separiert.
Zur Einhaltung von Grenzwerten für Metalle kann der Chargenbehandlung ein Polizeifilter, bestehend aus Mehrschichtfilter und Selektivaustauscheranlage nachgeschaltet werden.

Sie finden mehr Informationen dazu unter unserer Anlagentechnik.

Mobile Ionenaustauscher (stand alone)

Immer wichtiger ist der zusätzliche Einsatz dezentraler Ionenaustauscher mit externer Regeneration. Während früher vor allem kleine Betriebe die hohen Investitionen eines stationären Ionenaustauschers umgehen konnten, werden heute vor allem Teilströme mit den dezentralen Anlagen behandelt. So kommen neben dem zentralen Ionenaustauscher weitere dezentrale Kreisläufe für kritische Spülwässer hinzu.

Unsere Erfahrung – Ihr Gewinn!